Gefahr durch fliegende Eisbrocken vermeiden

Paderborn, 14.02.2014

Jeden Winter erscheinen neue Warnungen und Meldungen über fliegende Eisschollen im Straßenverkehr. Dabei gibt es effektive Maßnahmen, um die Gefahr zu vermeiden.

Vor allem am Wochenende bilden sich Eisschollen auf dem Planendach des Aufliegers. Vom eigens für die Eisschollen-Entfernung vorgesehenen Gerüst entfernt der Fahrer sie vor seiner Tour.

Am Beispiel der Spedition Massong aus Paderborn wird deutlich, dass im Vorfeld einiges getan werden kann, damit kein herabstürzendes Eis zur Bedrohung anderer Verkehrsteilnehmer wird. Das Logistikunternehmen nutzt beispielsweise an den Standorten Paderborn und Soest einen baugerüstähnlichen Aufbau, um die Lkw-Planen von möglichen Eisschollen zu befreien.

Kontrolle vor der Tour

Jeder Fahrer ist verpflichtet, sein Fahrzeug vor einer anstehenden Tour einer Abfahrtskontrolle zu unterziehen. Dazu gehört im Winter auch der Blick auf das Dach des Aufliegers. Nachts oder am Wochenende ist die Gefahr besonders hoch, dass sich Wasser in der Mitte des Planendaches ansammelt und gefriert. Je länger das Fahrzeug steht, desto größer ist das Risiko, dass sich Eisschollen bilden und an der Plane haften.
Vor der Tour besteigt der Fahrer daher das Gerüst und schiebt das Dach des Fahrzeugs frei. Dazu ist die Konstruktion auf die entsprechende Höhe ausgerichtet. Um die Sicherheit des Fahrers bei dieser Arbeit zu gewährleisten, ist das Gerüst rundherum mit einem Geländer gesichert. Zudem besteht der Boden aus Gitterplanken. So läuft Wasser ab und Eis kann sich nicht auf dem Boden bilden und zur Rutschgefahr für den arbeitenden Fahrer werden.

Präventivmaßnahmen

Kündigen sich Schnee oder Minusgrade an, wirkt Massong der Bildung von Eisplatten bereits präventiv entgegen – beispielsweise durch den Einbau eines sogenannten Roof Safety Air Bag (RSAB). Dieses System besteht aus einem Luftschlauch, der unterhalb der Dachplane verläuft. Über das Druckluftsystem des Fahrzeugs wird er mit Luft gefüllt. So wird aus dem flachen Planendach in wenigen Minuten ein Satteldach und Regen- und Tauwasser haben keine Möglichkeit sich anzusammeln. Vor Fahrtantritt wird die Luft entlassen, damit das Fahrzeug die gesetzlich vorgeschriebene Gesamthöhe nicht überschreitet. Ein Großteil des Massong-Fuhrparks ist bereits mit diesem System ausgestattet.
Des Weiteren verfügt Massong über die Möglichkeit, bis zu 20 Fahrzeuge bei Ankündigung entsprechender Witterungsbedingungen in geschlossenen Hallen unterzustellen. Auch diese Maßnahme schränkt die Gefahr ein, dass sich Eisplatten überhaupt erst bilden. Fahrer, die früh am nächsten Morgen zu ihrer Tour aufbrechen, werden so zeitlich etwas entlastet.
„Trotz all dieser Maßnahmen sollte im Winter entsprechend Abstand zu voraus-fahrenden Lkw gehalten werden“, rät Joachim Gladisch, Leiter der Schadenbearbeitung bei Massong. „Denn aus Autofahrer- oder Fußgängersicht lässt sich nur schwer einschätzen, ob gerade das vorausfahrende Fahrzeug ausreichend vom Eis befreit wurde.“

 

 

 

 

(veröffentlicht in Paderborn am Sonntag, 09.02.2014)